2016 kein gutes Jahr für erneuerbare Energien in Nettetal –

Erstmals Rückgang des Gesamtertrages 

 Erstmals nach einem deutlichen Anstieg in den letzten Jahren gab es 2016 einen Rückgang der in Nettetal erzeugten Strommenge aus erneuerbaren Energien. Lag der Gesamtertrag 2015 noch bei 41.448.395kwh, so wurden 2016 nur noch 40.287.154kwh erzeugt. Insbesondere war das letzte Jahr offenbar auch schlechtes Windjahr, aber auch bei Photovoltaik gab es einen deutlichen Rückgang. 

 In einer Exeltabelle am Ende dieses Textes finden sich die einzelnen Daten für die letzten 10 Jahre in einer übersichtlichen Zusammenstellung. Zum Vergleich und zur Einordnung der Zahlen vorab noch folgende Erläuterungen: 

Bei Sonne (Photovoltaik) sank der Ertrag aufgrund der Wetterbedingungen um ca. 3% oder rund 450.000kwh, obwohl die installierte Leistung von 19.510kw auf 19.718kw zumindest leicht gestiegen ist. Der Leistungszuwachs ist auch in Nettetal gegenüber den bundesweiten Boomjahren von 2010-2012 aufgrund veränderter Förderbedingungen nur noch sehr gering. Dennoch gab es eine leichte Steigerung, zu der die Stadtwerkeaktion „Mein Solardach“ entscheidend beigetragen hat. Hier geht es allerdings um Anlagengrößen für den überwiegend privaten Verbrauch bis maximal 10kwp, wobei schwerpunktmäßig Anlagen mit 5kwp installiert wurden. Erst bei mehreren hundert Anlagen käme es zu einem nennenswerten Zuwachs der installierten Leistung und des Gesamtertrages. 

Auch bei Windenergie zeigt sich im Vergleich zum Vorjahr eine deutliche Abnahme des Ertrages von mehr als 1.7 Millionen Kwh, wobei eine eindeutige Erklärung auch nach Auskunft der Stadtwerke schwierig ist. Gründe könnten in der der Regelung der Anlagen und in einer geringeren zur Verfügung stehenden Windmenge gesehen werden. 

Bei Biogas hingegen gibt es eine deutliche Zunahme der erzeugten Strommengen von mehr als 2 Millionen kwh. Die Strommenge aus Biogas liegt in Nettetal somit vor der Strommenge aus Wind. Die Zunahme des Ertrages erklärt sich durch den Austausch von mehreren Aggregaten durch etwas höhere Leistung im Zuge von Sanierungsarbeiten (1.922kw auf 2.497kw) 

Im Bereich Deponiegas nimmt der Ertrag erwartungsgemäß weiter ab. Es wurde deshalb auch im letzten Jahr ein kleineres Aggregat installiert, weil die alte Anlage mit dem zur Verfügung stehenden Deponiegas nicht mehr im optimalen Betriebszustand laufen konnte. 

Der Anteil der in Nettetal erzeugten erneuerbaren Energien an der Gesamtmenge des durch die Stadtwerke Nettetal vertriebenen Stroms ist trotz geringerem Ertrag dennoch von 25.8 auf 26.8% gestiegen, weil insgesamt weniger Strom verkauft wurde. 

Resümee: Nach vielen Jahren des teilweise deutlichen Zuwachses an installierter Leistung und Ertrag kommt der Ausbau der erneuerbaren Energien in Nettetal aktuell nicht weiter voran. Es gibt noch einen deutlichen Abstand zu den klimapolitischen Vorgaben der Bundesregierung,  die bis 2020  einen Wert von 40% erneuerbare Energien bei der Stromerzeugung zum Ziel haben. Deutlich verringerte Förderbedingungen und Ausbauobergrenzen haben Investitionen nicht gerade erleichtert. So haben auch die Stadtwerke zuletzt 2012 eine eigene Photovoltaikanlage errichtet. Allerdings gibt es konkrete Pläne für eine neue Anlage auf den Dächern des Baubetriebshofes. Ein kleines Erfolgsmodell ist die Aktion „Mein Solardach“ in der Größenordnung bis 10kwp, die auch schon von anderen Stadtwerken übernommen wurde. Insbesondere bei Windenergie hat Nettetal noch erheblichen Nachholbardarf. Eine entsprechende Potentialstudie soll noch in diesen Jahr in Auftrag gegeben werden und Aussagen über potentielle neue Windenergiestandorte liefern. 

Bei den Stadtwerken Nettetal bedanken wir uns ganz herzlich für die Übermittlung der Daten und die Erläuterungen zu den Veränderungen der Einspeisezahlen. 

Einspeisemengen